DIE MUSIK
| Zunächst war es ein erhebendes Gefühl: die erste Anstellung in einem Orchester wie der Dresdner Philharmonie, das durch seine Reisetätigkeit berühmt geworden ist. Unzählige Tourneen durch Europa und auch nach Asien waren Alltag für das Orchester. Das erschien mir genau das richtige, um meine Begeisterung für das Reisen und Musik machen zu verbinden. Wie schön war es mit Brahm's oder Beethoven's Sinfonien im Gepäck die Welt zu bereisen und in den berühmtesten Konzertsälen der Welt zu spielen. Es war jedoch nicht immer einfach, der alltäglichen Routine, die auch vor einem Orchester nicht Halt macht, zu entfliehen und bei einer allgemeine Betrachtung des deutschen Kulturbetriebes wurde für mich klar, daß diese Form des Musizierens mir nicht geeignet erschien, Musik mit dem Ausdruck zu verbinden, den sie oft verdient hat. |
| Wie lassen sich Klänge schöner zum Ausdruck bringen als mit einem Streichquartett? Selbst Beethoven sagt: am Klavier habe er seine Musik ausprobiert, in den Sinfonien dann vervollständigt und in den Streichquartetten perfektioniert. Besonders seine späten Werke sind von einer solchen Tiefe, daß sie sich erst bei mehrmaligem Hören erschließen. Auch für mich ist diese Form der Kammermusik die schönste Art des Musikmachens und ich versuche mich am liebsten darin. Am meisten genieße ich deshalb die Engagements auf Kreuzfahrtschiffen, bei denen ich dann mit meinen Freunden vor sehr dankbarem Publikum spielen kann. |
